Agnes Water - Rainbow Beach

326 km


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Mittwoch, 22.10.08

Die Busfahrt verging mal wieder wie im Flug, vor allem weil man altbekanntes bei der Fahrt gesehen hat, wie Bundaberg und Harvey Bay. Hat sich aber nix verändert.

In Rainbow Beach schließlich wurden wir direkt an der Haltestelle empfangen und quasi ins Hostel reingeschuppst. Schnell Schlüssel verteilt und der weitere Tagesablauf bekannt gegeben. Denn viel Zeit zum verschnaufen blieb uns nicht, eine Stunde später war nämlich schon die Besprechung für die Fraser Tour. Dort wurde uns eigentlich mehr oder weniger nur erklärt wie man sich dort zu verhalten hat: nur dort campen wo es erlaubt ist, kein Müll rumschmeißen, keine Seife benutzen (!!!), Dingos nicht ermutigen näher zu kommen, Verhalten bei den Dingos und so weiter und so fort.

TÖDLICHE DINGOS

Lindy Chamberlain verdient wirklich Mitleid. Wenn Australien 1980 gewusst hätte, was es heute weiß, wäre ihr Aufschrei, dass ein Dingo ihr Baby verschleppt habe, vielleicht ernst genommen worden und man hätte die Mutter aus Mt. Isa in Darwin nicht wegen Mordes verurteilt. Tragischerweise musste 2001 erst noch ein neunjähriger Junge aus Brisbane auf Fraser Island sterben bevor unter die Debatte, ob die einheimischen Hunde Australiens für Menschen gefährlich sind endgültig ein Schlusspunkt gesetzt wurde. Sie sind es!
Der tödliche Angriff bei Waddy Point war der traurige Höhepunkt einer wachsender Zahl von Vorfällen auf Fraser Island in den letzten Jahren. Als Reaktion darauf wurden auf Befehl der Regierung von Queensland etwa 30 der schätzungsweise 160 Dingos auf der Insel getötet, was für heftigen Protest seitens der Aborigines und der Umweltschutzgruppen sorgte. Und das Tragische an der ganzen Sache ist, dass der Vorfall und die zunehmende Aggressivität der Dingos durch Touristen hervorgerufen wurde, die sie gefüttert oder getriezt haben.
Inzwischen muss jeder, der Dingos füttert oder sie durch zurückgelassene Lebensmittel auf Campingplätze lockt, mit einer Geldstrafe in Höhe von 225 bis 300 AUS rechnen. Im Fraser Island-Info-Paket des QPWS ist auch ein Merkblatt über den Umgang mit Dingos enthalten („Dingo Smart")
.


Dann wurden noch die Gruppen eingeteilt und ich muss echt sagen ich hatte eine tolle Gruppe! Insgesamt gab es fünf, also fünf Landcruiser, mit je 11 Leuten. Wir hatten dann erst mal Zeit uns alle ein bisschen kennenzulernen und uns zu einigen, wie viel Alkohol mitgenommen werden sollte.

An dieser Stelle stell ich meine Gruppe einfach mal ein wenig vor ( soweit ich das schon kann): Paul (22), Dave (Big Dave, 23) und Dave (Daya 23) , 3 Engländer aus der Nähe von London, Ella (23) aus Toronto (Kanada), Fleur (24) und Sanne(25) von einer kleinen holländischen Insel namens St.Martin in der Karibik, Peggy (28), Andre (25) und Felix (20) aus Deutschland, ja und Viola und mich kennt ihr ja. Haben alle einen netten Eindruck gemacht und wir haben uns alle auf Anhieb super verstanden. Nach dem kurzen kennenlernen folgte dann eben noch das bürokratische, Leihgebühren zahlen, Getränkeliste ausfüllen, „Belehrung“ unterschreiben. Das hat sich auch alles ganz schön in die Länge gezogen, hätte ich nicht gedacht.

Zu den Leistungen unseres derzeitiges Hostel (Dingos) zählt das kostenlose Hinfahren zur „Carlo Sandblow“. Das ist eine riesige Sanddüne. So was habe ich noch nicht gesehen! Von dort kann man wunderbar den Sonnenuntergang beobachten und das war auch das einzige, was ich mitbekommen hatte, Sunset gucken, lass uns mal mitfahren! Wir mussten noch ein paar hundert Meter durch ein kleines Stückchen Wald laufen und dann hatte ich einen kleinen Lookout erwartet. Die riesige Düne hat mich richtig erschlagen, als sie so unerwartet vor meinen Augen auftauchte! Es sah aus wie eine große Skipiste, sooo geil! Im Laufe der Jahre wurde der Strandsand durch den Meereswind hochgeweht und nun befindet sich dort mitten im Wald so viel Sand! Es war wolkenloser Himmel, wir saßen auf der Spitze der Düne und haben uns den Sonnenuntergang angeguckt. Es war so schön!

Zum Hostel zurück musste man laufen, aber es war ja nicht weit. Viola wollte gerne am Strand zurücklaufen, was wohl nicht die beste Entscheidung sein sollte, weil der Hang runter zum Strand sehr steil sein soll, man bei Flut nicht an den Strand entlang gehen kann und es superschnell dunkel wird nachdem die Sonne untergegangen ist. Sie wollte es trotzdem und allein wollte ich sie ja auch nicht gehen lassen, also ging’s zusammen den Hang runter Richtung Strand. Und, oh mein Gott, es war wirklich richtig steil und eigentlich auch echt gefährlich! Mit Flipflops und Kamera in der Hand bin ich hinter Viola hergeklettert, die scheinbar richtig Spaß dran hatte, ich wäre fast gestorben! Hab versucht mich an den (scheinbaren) Felsen festzuhalten und abzustützen, musste aber schnell die Erfahrung machen, dass es gar kein Fels war, sondern alles Sand, als ich gleich mal 10m den Hang runter gerutscht bin! Ich hab gebetet, das wir heil unten ankommen und versprochen, dass ich so etwas nicht noch mal tun werde und es hat was gebracht! Gott, war ich froh, als wir dann unten am Strand standen! Die letzten 5m, dachte ich mir, kannste noch mal runterrutschen, passiert ja nix mehr. Falsch gedacht, denn da war es dann wirklich Fels und kein Sand und ich hab mir mein Bein aufgeschrammt

Es war dann auch schon stockfinster, als wir unten waren, wir wussten nicht genau, ob die Flut kommt und am Himmel braute sich ein heftiges Gewitter zusammen. Also sind wir die halbe Strecke am Strand zurückgerannt. Das war mal wieder was für meine Nerven!

Abends passierte dann auch nicht mehr viel, wir sind recht zeitig ins Bett gegangen, weil wir den nächsten Morgen wieder früh raus mussten und haben noch unser Fraser-Zeug zusammen gepackt. Das hat diesmal auch besser geklappt, ich hatte von vornherein nur einen Rucksack. Das Abenteuer kann kommen!

Donnerstag, Freitag, Samstag , 23.10.2008-25.10.2008

Fraser Island-NO DOOBIE CREW!

Zu den Leistungen des Hostels gehört es auch ab 7 Uhr Pancakes zu essen, bis sie alle sind . Ist natürlich klar, dass ich nach dem Auschecken und mein Backback zur Lagerung bringen Punkt 7 in der Schlange stand! Man war das lecker! Mit Erdbeermarmelade und Zucker, mhh!! Die Pancakes waren aber nur Müslischüssel groß, von daher habe ich ganze 10 Stück gegessen! Vorher kam kein Sättigunsgefühl.

Halb 8 ging’s dann zum Auto beladen und das hatte richtig System! Unser ganzes Gepäck war nämlich auf dem Dach verstaut: Rucksäcke, Zelte, Schlafsäcke, Ersatzreifen, Essenskisten, Kühlboxen, Geschirr, Gaskocher. Das musste alles zusammengepuzzelt und fest verschnürt werden, aber da hab ich mich gar nicht so dran beteiligt, das war Männersache. Anschließend gab’s noch mal eine kleine Besprechung, bei der uns eine Route vorgeschlagen wurde, die wir fahren können (es ist ja eine selfguided Tour), die genauen Ebbe - und Flutzeiten wurden uns gesagt, was ja sehr wichtig ist, weil wir fast nur am Strand lang fahren, und letzte Tipps und Hinweise für die Fahrer gegeben. Ich selbst durfte nicht fahren, weil ich noch keine 21 bin, aber so im nachhinein bin ich ganz froh darüber, denn das war gar nicht so leicht!

Halb 10 war es dann endlich so weit, in einer kleinen Kolonne ging es zur Fähre. Da wusste ich dann schon, dass es eine tolle Tour werden würde, schon auf dem Weg zum Fraser war super gute Stimmung in unserem Auto! 3 Leute vorn, 8 Leute seitlich sitzend hinten. Wir hatten kleine Lautsprecher im Auto und konnten unsere

I-Pods anschließen, es war richtig cool!

Das Übersetzen zur Insel hat noch nicht mal 5 min gedauert .

Rainbow Beach ist ja auch die engste Stelle zwischen Fraser Festland. Es hat aber trotzdem gereicht 2 Delfine zu sehen, die waren richtig nah!

Auf Fraser dann ging’s erst mal eine ganze Weile am Strand lang, war das geil ! Man kann’s gar nicht richtig beschreiben. Auf der einen Seite sieht man das Meer mit schönen Wellen, auf der anderen die Dünen und dahinter den Wald, und ansonsten nur Strand! Wir hatten auch richtig Glück mit dem Wetter, keine Wolken am Himmel, einfach perfekt!

Aber nicht lange und ein Auto aus unserer Gruppe ist im Sand stecken geblieben, es hieß aussteigen und schieben! Na ja, ich nicht, ich hab Fotos gemacht, aber was sollen auch 55 Leute an einem Auto hängen. Dann ist es aber auch nicht mehr angesprungen und ein Fachmann musste her. Wir anderen Gruppen sind dann aber schon weiter gefahren, wäre ja völlig unnötig gewesen, wenn alle gewartet hätten.

Big Dave wurde von Sanne als Fahrer abgelöst und für uns ging s dann weiter ins Landesinnere zum Lake McKenzie. Es war schon etwas abenteuerlich die engen Sandpisten durch den Wald entlang zu fahren, hat aber alles ohne Probleme geklappt, wir hatten gute Fahrer. Ein Rucksack ist mal verloren gegangen, aber wir hatten s ja gemerkt. Nach 45 min. waren wir da, hatten aber erst Lunch bevor s zum See ging. Viola, Felix und ich waren die Jüngsten der Gruppe und so wurden wir auch behandelt. Uns wurde sogar das Sandwich fertig gemacht!

Der Lake McKenzie ist ja so was von schön! Im Zentrum der Insel richtig idyllisch gelegen! Man hat dort zwar keinen großen, langen Strand, aber das braucht`s auch gar nicht, es ist auch so total gemütlich! Der See ist so klar, die ersten paar Meter, wo es noch recht flach ist, sieht das Wasser richtig farblos aus. Dann wird es schlagartig tief und schwarz, unter Wasser kann man aber trotzdem bis zum Grund gucken. Wirklich richtig schön!

Ich bin gleich mal ein bisschen geschwommen, in der Hoffnung wieder ein paar Gramm zu verlieren (irgendwie habe ich zugenommen...), aber das bisschen wird wohl nicht den Wahnsinnseffekt haben.

Gegen 5 sind wir wieder losgefahren, eher ging nicht, weil gerade Flut war, aber da war auch keiner traurig drüber. Zurück zu Strand und dann zu der Stelle, die für diese Nacht zum Campen vorgesehen war. Eigentlich sollten sich alle 5 Autos hintereinander hinter der Düne aufstellen, als zusätzlicher Windschutz. Aber die anderen haben den Kreis so eng gemacht, dass für uns kein Platz mehr war und wir unser Lager etwas abseits aufschlagen mussten. Das aber auch nicht weiter schlimm, bei uns war sowieso mehr Stimmung als bei den anderen. Unsere 4 Zelte haben wir in einen kleinen Kreis aufgebaut und in der Mitte saßen wir dann alle um den niedlichen Campingtisch zusammen, den wir hatten, und haben gekocht. Es gab Steaks, Kartoffelsalat, gemischten Salat und Toast. Ja, bin einigermaßen satt geworden, obwohl, ein bisschen mehr Fleisch hätte es sein können.

Anschließend haben wir ein Trinkspiel gespielt, nannte sich „ Kings“. Regeln erklären würde jetzt zu lange dauern, jedenfalls war es richtig lustig, wir hatten total viel Spaß und zum Schluss war jeder etwas angedudelt.

Unsere Gruppe hatte dann auch schon einen Namen : No Doobie Crew , weil niemand was zum rauchen (also kiffen) mithatte (mir war die Übersetzung mal wieder als letztes klar !). Na ja, das haben sich eben die Jungs ausgedacht, aber immerhin, wir hatten einen Namen !

Auf dem Campingplatz, auf dem wir waren, gab s keine Toiletten (geschweige denn Duschen oder Waschbecken), man musste also in Busch „gehen“. Eigentlich sollte man immer ein 15 cm tiefes Loch buddeln (dafür war extra eine Schaufel im Auto!) und niemals allein gehen, weil es auf Fraser Dingos gibt (Wildhunde), die gefährlich werden können. Ich weiß nicht, ob es daran lag, weil keiner ein Loch gebuddelt hat ( ich habs jedenfalls nicht gemacht und auch sonst hatte niemand diese Schaufel in der Hand, (aber die Dingos kamen. Sogar richtig nah. Sie waren an unseren Zelten, sind ab uns vorbeigeschlichen, haben aber nichts gemacht.

Nach dem Spielchen sind wir jedenfalls mal zu den anderen Leuten rüber gegangen, aber mehr als die Hälfte war dort schon am schlafen, nur noch ein paar Leute saßen noch zusammen. Wir sind trotzdem da geblieben. Viola und ich haben später noch mal Hunger bekommen und sind im Dunkeln zu unserem Lager geschlichen , um heimlich Erdnussbuttertoasts zu essen .Ich hatte dann zwar ein bisschen ein schlechtes Gewissen , weil es die Vorräte der ganzen Gruppe für 3 Tage waren , aber es ist gar nicht weiter aufgefallen. Außerdem wars total dunkel, uns hat also auch niemand beim Essen rumschleichen gesehen, mir ist noch nicht einmal der Dingo sofort aufgefallen, der plötzlich neben uns stand, hatte mich richtig erschrocken! Die Dingos sehen echt niedlich aus, hab aber trotzdem etwas Respekt vor ihnen, wenn die wirklich mal aggressiv werden....

Das beste auf Fraser Island ist wirklich der Sternenhimmel! Ich habe noch nie so viele Sterne am Himmel gesehen, echt unglaublich! Der Himmel ist so schwarz, dadurch dass keine Citylights oder andere Lichtquellen in der Nähe sind, da sieht man die Sterne natürlich noch besser. Ich kann gar nicht sagen, wie lang ich nach oben geguckt habe!

Irgendwann meinte ich, wäre es Zeit zum Schlafen, ich habs auf 12 geschätzt, war auch schon total müde. Aber es war erst kurz nach 9!!! Das ist echt richtig komisch, da es hier schon so zeitig dunkel wird verliert man jegliches Zeitgefühl.

In dieser Nacht habe ich von Dingos geträumt, die mit ihren Zähnen unser Zelt öffnen können und mich beißen wollten. Am nächsten Morgen war unser Zelt aber noch zu und ich hatte auch keine Verletzungen. Zum Frühstück gabs Rührei, Erdnussbutter, Marmelade, Toast, Kaffee, Tee und Orangensaft. Und Cornflakes. Ich habe somit auf Fraser (wo ich auf dem Campingplatz keine Toilette habe) ein reichhaltigeres Frühstück als sonst irgendwo in Australien! Unser ganzes Lager abbauen und das Dach wieder neu beladen hat dann schon ein bisschen gedauert, gegen 9 konnten wir wieder starten. Abwaschen mussten wir übrigens mit Sand und Salzwasser.

Unser erster Weg war zu dem einzigen kleinen Supermarkt, wo wir neues Eis gekauft haben, in den Kühltruhen war nämlich alles schon geschmolzen. Dann gings weiter den seventy five Miles Beach entlang hoch in den Norden zum Indian Head. Das ist ein Aussichtspunkt, ein großer Fels direkt am Meer, von dem man Wale, Delfine, Haie und Wasserschildkröten beobachten kann, mit ein bisschen Geduld.

Meine Entdeckungen waren 2 Haie und ein riesiger Manta-Rochen, das war richtig cool!Vorne am Felsvorsprung hat Paul erst mal einen Handstand gemacht, der war so verrückt, ich konnte gar nicht hingucken (Mutti, du hättest einen Nervenzusammenbruch bekommen)!! Ist nichts passiert, er konnte sich aber von jedem erst mal was anhören .

Den Fels wieder runder ging es anschließend den dahinter liegenden Strand entlang, diesmal zu Fuß! War nicht so angenehm, weil es total heiß war. Und auch anstrengend in dem Sand zu laufen. Das Ziel waren die Champagne Pools, quasi eine kleine Meeresbucht, die durch kleine Felsbrocken vom Meer abgetrennt ist. Das Meereswasser schwappt dort hinein und schäumt dabei auf wie Champagne, daher der Name. Das Wasser war zwar arschkalt, aber ich habe so geschwitzt und mich eklig gefühlt, da bin ich auch ins Wasser. Außerdem, wann ist man schon mal bei den Champagne Pools? Lange konnten wir aber nicht bleiben, weil wir die 45 min. am Strand wieder zurück laufen mussten und wir wegen der kommenden Flut etwas unter Zeitdruck standen. Auf der Hälfte der Strecke ist Sanne aufgefallen, das sie ihre Armbanduhr wahrscheinlich bei den Pools liegengelassen hat und sie ist noch mal zurück. Ein freundlicher Australier, der dort Angeln wollte hat sie dann aber mit dem Auto mitgenommen und auch wieder zurückgebracht. Ihre Uhr war aber weg!

Ziemlich verspätet sind wir dann von Indian Head wieder am Strand runter gefahren zu dem Campingplatz, der für diese Nacht vorgesehen war. Die Flut hatte schon eingesetzt und wir mussten uns richtig beeilen, es war ja noch ein gutes Stück, also wurde ein Mann ans Steuer gesetzt. Paul ist gefahren. Und er hat s soweit echt gut gemeistert, man kann ziemlich schnell in dem matschig-nassen Sand stecken bleiben. Darum hat er auch den trockenen Sand bevorzugt und ist ziemlich nahe der Düne gefahren, bis wohin die Flut noch nicht vorgedrungen war. Dieser Teil war auch etwas höher gelegen als der restliche Strand, der schon vom Meer überspült wurde, etwa einen halben Meter (ich weiß nicht, ich kann schlecht schätzen). Dort sind wir gefahren- und steckengeblieben! Also sind wir alle raus um Anzuschieben. Das hatte aber keinen positiven Effekt, denn das Auto ist mit dem linken Vorder- und Hinterrad etwas den kleinen Hang runder gerutscht und stand nun etwas schief. Ella war die erste, die nicht mehr hingucken konnte und in die Dünen reingelaufen ist.

Für den Rest der Gruppe hieß es Auto frei buddeln, denn die Räder waren mittlerweile vollends im Sand verschwunden. Aber bei jedem erneuten Versuch von Paul das Auto wieder vorwärts oder rückwärts in die Spur zu bewegen geriet unser Wagen noch mehr in Schräglage. Alle haben geschwitzt. Und die Flut kam......

Die nächste Idee war, alle hängen sich an die Autoseite, die schon halb in der Luft hing, um das Auto erst mal wieder in die Waagerechte zu bekommen. Auch das ging nach hinten los, es kippte nur noch mehr. Also alle wieder runter. Es war echt Adrenalin pur! Am schlimmsten bestimmt für Paul, der ja am Steuer saß, aber er ist ganz ruhig geblieben.Und die Flut kam......

Die letzte Idee war eine Rampe runter in den matschigen Sand zu bauen. Das Auto durfte nicht kippen, denn das hätten wir nicht wieder hochbekommen. Alle waren am Sand schieben und festklopfen, eine Schaufel hatten wir ja, kam die wenigstens auch mal zu Einsatz. Zufällig kam dann noch ein australisches Pärchen vorbei, die uns noch eine zweite Schippe geben und uns abschleppen konnten. Ella war mit den Nerven mittlerweile so fertig, dass sie sich noch nicht einmal über die Hilfe freuen konnte. Die Rampe schnell fertig gebaut und wir konnten abgeschleppt werden. Allerdings ist der Australier etwas zu schnell angefahren, sodass unser Wagen durch den schnellen Ruck für einen kurzen Moment wirklich in der Luft hang! Aber letztendlich ist alles glatt gelaufen, unser Wagen stand wieder, wir haben uns überschwänglich bedankt und sind dann ganz schnell zum Campingplatz gefahren. Aber so was erlebt man nur auf Fraser!

Wir waren dann auch die letzten , die dort angekommen sind und konnten gegen 5 auch endlich was zum Mittag essen ( Wraps, lecker!).

Beim Teller spülen im Meer war die Strömung aber so stark, dass uns 4 Teller weggespült wurden, von denen wir nur 2 wiedergefunden haben. Naja, passiert halt, wenn man mit Sand und Salzwasser abwaschen muss!

Als ich nach der ganzen Aufregung das Meer mal in Ruhe genießen wollte und mich dort gerade mit einem netten Franzosen unterhalten hatte, hieß es schon wieder Auf, auf Sarah! Wir laufen zum Eli Creek! Das wollte ich natürlich auch nicht verpassen, also bin ich mit. Sanne, Fleur , Peggy, Viola, Felix und ich haben dann den 45 min Fußmarsch auf uns genommen und sind am Strand entlang marschiert. Andre ist auf halber Strecke wieder umgedreht, war ihm zu weit, der Rest wollte erst gar nicht mit.

Der Marsch am Strand war echt ätzend, es ist so anstrengend durch Sand zu laufen. Außerdem lagen dort überall die blauen Box Jellyfishs, rum, die die gefährlichsten unter ihnen sind, sodass man noch aufpassen musste, wo man hintritt.

Am Eli Creek gabs erst mal Toiletten, richtige Toiletten, das war was! Der Creak an sich war aber auch schön.

Total klares grünlich schimmerndes Süßwasser. Ich hatte mich die ganze Zeit darauf gefreut mich dann ein bisschen waschen zu können, hab mich nämlich schon richtig eklig gefühlt (vor allem meine Haare! 3 Tage keine Haare waschen! Mädels, ihr wisst wie ich gefühlt habe). Es war aber trotzdem eine Überwindung ins Wasser zu gehen, weil es inzwischen schon recht kühl geworden war, aber das Bedürfnis mich zu waschen war stärker. Haben uns alle ein bisschen gewaschen und uns dann echt besser gefühlt. Das kalte Wasser war richtig angenehm. Auf dem Rückweg meinten allerdings 2 Motorradfahrer so nah an mir vorbeifahren zu müssen, dass ich von oben bis unten wieder voller Sand war. Das Sauberkeitsgefühl war somit auch ganz schnell wieder vorbei.

Gegen 7 waren wir wieder in unserem Camp und haben zusammen fürs Abendessen gekocht. Es gab Reis mit Gemüse und Chicken. Dummerweise wurde der Deckel für den Topf, in dem der Reis gekocht wurde nicht nur einmal, nein , gleich 2mal erst in den Sand und dann wieder auf den Topf gelegt. Sodass wir dann eine extra Würze hatten. Crunchy! Aber der Hunger hats reingetrieben.

Den restlichen Abend saßen wir noch ein bisschen zusammen und hatten in die Sterne geguckt. Big Dave wollte uns das Southern Cross zeigen, aber es waren wohl zu viele Sterne, er hats nicht gefunden. Es war echt ein supergeiler Sternenhimmel! Ich bin gegen 11 ins Zelt gegangen, ich war müde und fand es auch nicht mehr spannend draußen. Peggy hat auch schon geschlafen! Ich bin erst wieder aufgewacht, als Viola und Paul versucht haben Big Dave aus unserem Zelt zu bekommen, der dort in der Mitte schlief. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er sich neben mich gelegt hatte! Sie haben es jedenfalls nicht geschafft. Dave wollte nicht mehr aufstehen, er fand s bequem. Also hat sich Paul noch zwischen Dave und mich und Viola zwischen Dave und Peggy gequetscht. Zu fünft in einem Dreimannzelt! Und alle haben sofort geschlafen bis auf ich. Es war ja ganz kuschelig, aber viel zu eng für mich! Irgendwo war ja dann noch eines unserer Zelte leerstehend, aber ich wusste nicht welches und wollte auch nicht suchen, weil sich der andere Dave und Ella als Pärchen zusammengetan hatten und da wollte ich nicht in der Zelttür stehen. Glücklicherweise habe ich, während ich überlegt habe, was ich denn jetzt mache, Andre und Felix gehört die sich draußen verabschiedet hatten und schlafen gehen wollten. Die waren ja nur zu zweit in einem Zelt, also habe ich mich kurzerhand bei den beiden einquartiert. War aber auch nicht die beste Entscheidung, weil Andre der Schlafsack geklaut wurde, er die halbe Nacht geflucht hat und ich meinen teilen musste (sie haben mich ja schließlich aufgenommen). Habe mich mit meiner Strickjacke zugedeckt und meine Füße mit bei Felix in den Schlafsack gesteckt und die Nacht so irgendwie überstanden. Der Dieb war übrigens Paul, der zu geizig war sich einen Schlafsack zu leihen und die erste Nacht gefroren hatte. Drum hat er sich auch mit in unser Zelt gelegt, weil das offiziell nur wir 3 Mädels waren, wir alle einen Schlafsack hatten und Andre dort nicht nach seinem gesucht hätte. Clever, das muss man Paul lassen!

Nach einem ausgiebigen Frühstück (ich hab mal wieder 7 Toast gegessen, dabei war ich am späten Abend wieder mit Viola in unseren Vorräten unterwegs) haben wir wieder alles zusammengepackt und sind zum Ship Wrack Maheno gefahren. Das sah voll cool aus, wie es vom Meer umspült wurde und das Wasser durch die ehemaligen Bullaugen geschossen ist. Hab unzählige Fotos gemacht, ich liebe so altes Zeug!

Danach ging es noch zum Wabby Lake bevor es wieder zur Fähre und nach Rainbow Beach gehen sollte. Man musste zwar noch einen halbe Stunde durch den Wald laufen, um den Creck zu erreichen, aber das war ja weiter kein Problem (wenn man Schuhe an hatte. Ich bin barfuß los und hatte hinterher lauter Stacheln unterm Fuß, sehr schmerzhaft!). Der Creak war auch schön, größer als der Eli Creak . Hat zwar nach Fisch gestunken, aber war herrlich zu schwimmen. Dort hat’s dann mal kurz geregnet, aber nicht viel. Trotzdem waren ich und meine Sachen nass. Weniger schön!

Zurück bis nach Rainbow Beach ist Andre gefahren, der hier in Australien das erste Mal am Steuer saß und mit dem Linksverkehr nicht gleich zurecht kam. Fast ein Baum mitgenommen und mal von der Straße abgekommen, aber wir leben noch alle. Zurück in Rainbow Beach mussten wir das Auto noch putzen und checken lassen, ob noch alles da und ganz ist.War aber alles in Ordnung, die 2 fehlenden Teller wurden anscheinend auch nicht bemerkt. Im Dingos konnte ich dann endlich wieder duschen, ich glaube jeder hat einen halbe Stunde das Bad besetzt, um allen Sand abzuwaschen. Viele sind auch gleich ins Bett gegangen, um Schlaf nachzuholen.

Sumasumarum war Fraser Island total geil und bis jetzt mein persönliches Highlight hier in Australien!

Viola und ich sind nicht schlafen gegangen, sondern haben uns nur ein bisschen ausgeruht, aber sonst auch weiter nix gemacht.

Lena und Katharina haben wir den Tag noch in unserem Hostel wiedergetroffen, die mit uns auf den Whitsundays

Waren und zwei Tage später die Fraser Tour machen wollten. Mit den beiden sind wir am Abend auch noch ins Nachbarhostel gegangen, wo eine Rollentauschparty war. Haben uns, soweit es ging, als Mann verkleidet, aber umgekehrt geht das natürlich viel besser es war dann noch ein ganz lustiger Abend aber wir waren dann doch recht schnell müde (uns fehlte der Nachmittagsschlaf) und sind gegen 12 ins Bett.


Sonntag, 26.10.08

Die erste Nacht nach der Fraser- Tour hatten wir noch frei, aber wir wollten uns keinen Stress machen und sind noch eine weitere Nacht geblieben.

Das heißt wir mussten diesen morgen nicht auschecken, sind aber trotzdem um 7 Uhr aufgestanden wegen den Panncakes. Die waren ja so lecker!

Eigentlich wollten wir danach noch mal ins Bett, saßen dann aber doch noch bis 9 mit Lana, Peggy und Felix zusammen, bis Felix`Bus kam (er ist heute schon weiter). Wir sind dann natürlich nicht noch mal ins Bett. Den ganzen Tag haben wir nix gemacht und uns für das nix machen total viel Zeit gelassen.

Nach dem Wäsche waschen sind wir zum Strand, um dort ein wenig rumzugammeln, dann wieder zum Hostel, dort weitergammeln. Und plötzlich war es auch wieder 17 Uhr und wir sind zusammen mit Lena und Katharina noch mal zur „Carlo Sandblow“ den Sonnenuntergang gucken. Die beiden waren noch nicht da dagewesen, waren aber genauso begeistert wie wir. Aber es war kein schöner Sonnenuntergang, es war total bewölkt und ich war froh dass ich vor Fraser schon einmal hier war und einen schöneren sehen konnte.

Na ja den Tag hier in Rainbow Beach hätten wir uns eigentlich auch schenken können. Abends haben wir uns noch von Andre verabschiedet und mit Anja und Moni, die wir auch von der Whitsunday- Tour kannten, Frasererlebnisse ausgetauscht. Aber einen Tag mal nix machen war auch mal schön!

weiter in Noosa