Darwin - Alice Springs





Montag, 15.06.2009

So wie der Tag gestern aufgehört hat, fing der heutige an: mit Moskitos. Aber irgendwann muss man sich ja auch mal waschen. Ich weiß nicht, wie viele Stiche noch dazu gekommen sind.

Um 9 Uhr sollte unsere Jumping Crocodile Tour auf dem Adelaide River beginnen. Pünktlich waren wir da, standen rechtzeitig in der Schlange um einen guten Platz auf dem Boot zu erwischen.

Ich habe es natürlich nicht gehofft, bin aber schon irgendwie davon ausgegangen, dass wir vielleicht 2 Krokodile im Gebüsch sehen werden, wie damals im Daintree National Park nördlich von Cairns, und wenn wir Glück haben, wird vielleicht eins mal springen. Falsch gedacht!

Kaum waren wir losgefahren, konnte man überall Krokodile sehen. An den Flussbänken oder im Wasser, nur die Augen oder das ganze Tier, man brauchte sich nicht groß anstrengen. Und gesprungen sind sie auch zu Genüge. Mit einem Fleischklumpen an einer Riesenangel wurden sie angelockt und um das Fleischstück zu erreichen mussten sie in die Luft springen. So vom nahen hab ich erstmal richtig gesehen, wie groß die Tiere tatsächlich sind. Angsteinflößend! Hier möchte ich wirklich keinem begegnen. Und wie schnell die dann mit einmal aus dem Wasser geschossen kommen! Angelockt wurden die Tiere mal auf der linken, mal auf der rechten Seite, damit sie jeder mal sieht, wir hatten einen ziemlich guten Platz und konnten (fast) alle Sprünge sehen. Manchmal wurden sie ein bisschen verarscht, aber spätestens beim dritten Sprung haben sie das Fleisch bekommen, denn das springen kostet ihnen eine Menge Energie. Da gerade die Brutzeit zu Ende ist, konnte man viele Junge sehen, die waren ja noch ganz niedlich. Wir haben das kleinste Krokodil (noch nicht einmal einen Meter lang) und das größte (ungefähr 6 Meter) beobachtet und viele, viele dazwischen. Eine Stunde sind wir so auf dem Fluss langgefahren und haben nebenbei viele interessante Dinge über die Tiere erfahren.

Auf dem Rückweg wurden noch die Vögel gefüttert, die die ganze Zeit über uns und dem Fluss kreisten. Wir waren uns nicht sicher, ob es Adler waren, auf jedem Fall irgendwelche Greifvögel.

Diese Fütterung war mindestens genauso interessant, wie die der Krokodile. Sie waren so nah, ich bin sogar öfters zurück geschreckt, aus Angst sie hängen mir gleich im Gesicht!

Bis in den Kakadu NP war es dann doch noch ein ganzes Stück, haben wir etwas unterschätzt, die Entfernung. Um 1 waren wir erst in Bowali im Visitor Centre.

Wir hatten eigentlich noch gar keine Ahnung von dem Nationalpark, deshalb hab ich mal wieder alle Karten, Beschreibungen und Informationsbroschüren mitgehen lassen. Viola hatte währenddessen in einem Glaskasten ein Infoblättchen über die Moskitos hier entdeckt. Sie sind besonders für Babys, junge Kinder und Touristen gefährlich, da sie tödliche Viren und Fieber übertragen. Na super! Als wenn es hier nicht schon genügend gefährliche Tiere gibt, um die, man sich sorgen muss, jetzt müssen wir uns auch noch um die Mozzies sorgen! Wir haben uns schnell einen Überblick über den Park verschafft und dann entschieden, dass wir heute noch nach Ubirr fahren. In Ubirr gab es einen Rundwanderweg, bei dem man an Mabuyu, der Main Art Gallery, dem Nadab Lookout und dem Rainbow Serpent, während man durchs Buschland und Palmen spaziert. In Mabuyu haben wir dann unsere ersten Felsmalerein gesehen. Fast wäre ich dran vorbeigelaufen, denn gemalt sind die Bilder nur mit hellen Farben, weiß, gelb, orange, rot, aus Tierblut oder pflanzlichen Stoffen zusammen gemixt. Und obwohl die Farbe 8-9 mm in den Fels zieht, löst sich weiße und gelbe Farbe durch Regen schneller ab.

In der Main Art Gallery ein Stück weiter hat man mehrere Bilder richtig gut erkannt: Fische, Kängurus, Schildkröten und Aborigines, die stets als Strichmännchen mit Speeren in der Hand dargestellt werden. Dort befindet sich auch das Bild hoch oben an der Felsdecke, von dem man sagt, die Mimi- Geister, die Geister die das Leben erschaffen und den Aborigines die Lebensweise vorgegeben haben, hätten es gemalt, da ein Mensch in dieser Höhe und in diesem Winkel kein Bild an den Fels malen könnte. Und wirklich, ohne Hilfsmittel wie Leiter oder Hebekran kann man dort nicht hochkommen.

Um zu dem Nadab Lookout zu kommen, mussten wir einen kleinen, felsigen Berg erklimmen, wobei wir noch an einigen Malerein vorbei gekommen waren. Teilweise ist es richtig schwer die Bilder auszumachen, da sie hin und wieder übereinander gemalt wurden.

Von dem Lookout oben hatte man einen wahnsinns Rundumblick mit den verschiedensten Landschaften. Angefangen mit dem steinigen Aufstieg geht das Szenario im Uhrzeigersinn in tropischen Wald über, in dem man auch noch vereinzelt die Felsen und im Hintergrund die Berge auszumachen sind. Abrupt, wie mit Lineal gezogen hört das wieder auf und man sieht einer noch recht großen, Billabong, der noch aus der Wet Season übrig geblieben ist. Der Rest ist eine Art Weide mit dem schönsten grünem, saftigen Gras und dazwischen ein paar Palmen.Im Hintergrund kann man die Escarpement erkennen, ein 500 km langer Gebirgsrücken, der schon zum Arnhem Land gehört. Das Arnhem Land gehört den Aborigines, wo sie noch wir vor Hundert und vor Tausend Jahren leben und welches für Touristen nur mit Sondergenehmigung zugänglich ist. Von dem Ausblick konnte man sich gar nicht satt sehen und wir waren auch ganz schön lange dort oben, trotz Hitze! Den Sonnenuntergang soll man von hier toll sehen können, was ich mir auch ganz gut vorstellen kann, aber wir wollten noch weiter. Denn um halb 5 sollte ein Ranger des Parks einen kurzen Vortrag bei der Rainbow Serpent halten, den wollten wir gern hören. Die Felsmalereien der Aborigines dienen der Lehre und Erziehung, um Tugenden, Moral und die Gesetze darzustellen, was richtig und was falsch, was gut und was böse ist und die Jagd und ihre Nahrung in Bildern zu zeigen.

Die Kinder bekommen von Klein auf die Bilder gezeigt und die dazugehörige Geschichte erzählt, sodass sie Tradition und Glaube erfahren. Dabei sind die Geschichten miteinander verbunden, es gibt (fast) immer eine Fortsetzung und so ziehen sich die Geschichten durchs halbe Land. Die Geschichte die bei der Rainbow serpent dargestellt ist, handelt- natürlich- von der Regenbogen Schlange, die das Land geschaffen hat und von den Aborigines geachtet und gefürchtet wird. Einst machte sich eine Mutter in dem Wald auf die Suche nach einer süßen Frucht, welches ihr daheim gebliebenes, schreiendes Kind essen möchte. Sie hat den ganzen Tag danach gesucht, schließlich auch eine gefunden und ihrem Kind mitgebracht. Aber es war die falsche Frucht, sie schmeckte sauer und das Kind schrie nur noch mehr, bis die Regenbogenschlange kam und das Kind fraß. Was lehrt uns die diese Geschichte? Lass dein Kind nicht alleine und nicht weinen, sonst wird es gefressen. Na ja.

Der Ranger meinte, man kann in dem Busch der Aborigines umherwandern, man wird kein Kind schreien hören, weil immer jemand bei ihm ist und es sofort zur Ruhe bringt.

Es ist schon sehr interessant, um aber die ganzen Geschichten ihrer Kultur 100 % zu verstehen, muss man sich wohl Jahre damit befassen.

Wir sind anschließend noch nach Jabiru gefahren, der einzigen Stadt im Kakadu, wo man eine Post, Supermarkt ect. findet. Und einen Swimmingpool, welcher so ziemlich die einzige Bademöglichkeit darstellt, wegen der vielen Krokodile. Als wir da waren, hatte aber alles schon wieder zu, sind nur schnell eine Runde durch den Ort gefahren, das war s, mehr gab`s dort nicht.

Aber es war ohnehin schon zu spät um noch irgendetwas zu machen. Wir haben uns einen Buschcampingplatz gesucht (auf dem ersten gab es keine Duschen, also mussten wir zum nächsten) und haben schnell unser Zelt aufgebaut, solange sich die Zahl der Moskitos noch in Grenzen hielt.

Der Abend war allerdings nicht besser als der vorherige, selbst durch 2 Lagen Kleidung haben sie durchgestochen (für die es nebenbei bemerkt eigentlich viel zu warm war). Aber im Bad gab es immerhin wirkungsvolle Räucherstäbchen, da konnte man zumindest in Ruhe duschen und auf Toilette gehen!

Dienstag, 16.06.2009

Die Mücken machen uns fertig. Fix und fertig. Und Viola vermutlich noch mehr als mich, denn sie musste heute erst mal ausschlafen. Obwohl meine Mückenstiche viel mehr jucken, ich halte es kaum aus und meine Fenistilcreme ist so gut wie leer. Wirklich helfen tut es auch nicht mehr, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und knall immer wieder Creme drauf.

Jedenfalls sind wir erst um 11 losgekommen und als erstes nach Nourlangie gefahren.

Dort gab es einen Rundwalk, bei dem man an den verschiedensten Felsmalereien vorbeikam. Ich mein, die Bilder sehen schon irgendwie alle gleich aus, aber die Geschichten sind andere. Und wenn man die kennt machen die Bilder auch einen Sinn. In den Wäldern zwischen den Felsen rumgeklettert sind wir von einer heiligen Stätte zur nächsten gekommen. Am Ende des Walkes gelangt man zu dem Gun- warddewardde Lookout, von wo man beeindruckende Blicke auf die Steilhänge der Nourlangie und der Escarpment hat, die den Kakadu National Park vom Arnhemland trennt. Es war so schön dort oben so sitzen und das weite Land zu betrachten, die verschiedensten Formen und Farben der Felsen und der starke Kontrast zur grünen Vegetation. Und eine Pause haben wir auch gebraucht, ich hab schon wieder aus allen Poren geschwitzt, wir haben wieder die beste Zeit für eine Wanderung ausgesucht.

Es gab noch viel mehr Walks, Creeks und Billabongs in Nourlangie zu entdecken, aber entweder waren sie uns mit 6 km in der Hitze zu lang oder die Zufahrtsstraßen zu den Billabongs und Creeks waren wetterbedingt gesperrt. Das einzige, wo wir noch waren war der Nawurlandja Lookout. Zu dem mussten wir 600 m einen steilen – STEILEN-, steinigen Felsen hochlaufen. Aller 10 Schritte brauchte ich eine Pause, Gott, es war so anstrengend! Aber es hat sich gelohnt! Dort oben ging ein kleines Lüftchen und die Sicht war einfach fantastisch! Da oben hatte ich mal wieder das Gefühl wirklich in Australien zu sein, das ist mir ja nicht immer bewusst! Man konnte wieder schön die ewig lange Escarpment sehen und die riesen großen Wälder des Kakadus. Manche Tiere konnte man von dort unten nur hören, andere auch sehen. Ich hätte dort Stunden sitzen können, es war so schön und friedlich! Aber irgendwann muss man ja mal wieder gehen.

Danach sind wir ins Warradjan Aboriginal Cultural Centre gefahren, welches sehr schön und interessant sein sollte. Und ich kann nichts anderes machen als zustimmen! Über eine Stunde waren wir dort drinnen und haben uns jede einzelne Informationstafel angeschaut und durchgelesen und keine einzige ausgelassen! Ich glaube woanders als in dem Cultural Centre erfährt man nirgends so viel über die Aborigines wie dort, außer natürlich man spricht persönlich mit ihnen.

Dieses Centre wurde errichtet, um den Touristen ein besseres Verständnis über diese Kultur, diesem Volk und deren Verbindung zur Natur zu ermöglichen. Wenn man Fragen hat, dort werden sie beantwortet!

Man hat alles erfahren, alles! Von dem täglichen Leben der Aborigines, ihrem ungewöhnlichen essen, wie sie dieses finden und zubereiten. Ihr glaube zur Entstehung der Welt und den Naturgeistern und warum es ihnen in unserer Welt so schwer fällt sich einzugliedern wissen wir nun auch besser. Welche Tiere gejagt, gefangen und gegessen werden dürfen und welche nicht. Welche Bedeutung die Tiere haben und in welchem Verhältnis sie in der Natur zusammen leben.

Was ich auch interessant fand war die Beziehungen der Aborigines untereinander, denn von Generation zu Generation wechselt die „Hautfarbe“ zwischen 4 Typen (nur symbolisch) und nicht jede „Hautfarbe" darf mit jeder heiraten. Und dann natürlich auch die Einwanderung der Europäer, wie das Leben der Aborigines- Kinder in den Missionsschulen und anschließend die Wiedereingliederung in ihr Volk war und natürlich das Zusammenleben und Arbeiten mit den Europäern, die ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt und in ihre heilige Natur eingegriffen haben. Die Meinungen sind zweigeteilt, meist gab es eine positive und eine negative Aussage von Aborigines die dort zitiert wurden.

In einem Kurzfilm konnte man sich das ganze zum Schluss nochmal in Bildern anschauen. So interessant das alles auch war, nach dem ganzen Lesen taten mir so die Augen und der Kopf weh, ich musste mich erstmal auf die nächste Bank legen, während ich auf Viola gewartet hatte und bin sogar eingenickt!

Im Aborigines- Artefacts-Shop haben wir uns noch einen Boomerrang gekauft, dann sind wir nach Cooinda gefahren. Cooinda ist eigentlich nur ein Campingresort, dort kann man aber auch Touren buchen und deswegen waren wir da. So eine Aborigines Tour wäre schon was tolles, wenn Sie dir persönlich etwas erzählen. Oder zeigen. Nur war es gar nicht so einfach etwas zu finden was vom Preis- Leistungsverhältnis unserem Geschmack entsprach. Und das, was wir dann als gut empfanden war nicht mehr möglich. Zum Glück haben wir den Aushang für das Cultural Centre noch gesehen, wo es morgen eine 3 h Vorführung Vorführung von Einheimischen geben soll. Wir wissen noch nicht genau, was uns dort morgen erwartet, aber es ist kostenlos und von der Beschreibung her genau das Richtige.

Es war dann auch schon wieder abends und wir haben einen etwas abgelegeneren, sehr billigen Campingplatz im Busch angesteuert. Dort angekommen hatte ich plötzlich nur noch einen Flip Flop, kann nicht war sein, hab ich doch erst in Broome meinen Ballerinas stehen lassen! Während Viola schon das Zelt aufbaute, bin ich nochmal nach Cooinda gefahren, denn ich konnte mich daran erinnern, dass ich auf dem Parkplatz eins meiner Beine aus dem Fenster gehangen habe, als wir uns von der drückenden Hitze erholen mussten. Fahren tun wir hier auch nur Barfuß, da man selbst in Flip Flops schwitzt. Ich also zurückgefahren und da lag er, einsam und verlassen auf dem Parkplatz, mein Schuh! Gott sei Dank, was hätte ich sonst mit nur noch 1 ½ Paar Schuhen gemacht?! Aber das bin typisch ich! Ich weiß nicht genau warum ich mich dazu bereit erklärt habe zu kochen, aber einer muss es ja machen. Die Mücken haben mich wieder soooo zerstochen! Viola im sicheren Auto wollte die Tür noch nicht einmal zum kosten aufmachen. Na ja, so musste sie sich dann mit noch etwas knusprigen Reis zufrieden geben. Unser Feuerzeug haben wir vermutlich in dem ganzen Mückentrubel am ersten Abend irgendwo im Gras liegen lassen, so dass ich erst noch Feuer auftreiben musste, aber das war ja weiter kein Problem!

Ich hab mich so schnell wie möglich Bettfertig gemacht und mich- vor Mücken hoffend- ins sichere Zelt gelegt. Die Jungs nebenan haben noch schön Gitarre gespielt, da wars dann noch ganz gemütlich geworden.

Mittwoch,17.06.2009

Wir wollten ja am Cultural Centre nichts verpassen, sind deshalb zeitig auf und nach Bowali gefahren.

Punkt 9 waren wir aber so gut wie die einzigen am Centre sind erst ein bisschen verloren rumgeirrt und haben dann aber dabei zwei Aborigines Frauen gesehen, die eine große Plane auf der Wiese ausbreiteten und einen Haufen Zeug raufluden. Das wird dann wohl sein, wo wir hinwollten. Und nicht lange später kamen noch 2 andere Familien und haben sich zusammen mit uns zu den Frauen gesetzt.

Die Frauen wollten uns die typischen Aufgaben der Frauen im Busch zeigen und fingen an aus Palmenblätter Körbe zu flechten. Also, bis zum Korb ist es gar nicht gekommen, eigentlich nur bis zu einem Band, denn das ist ganz schöne Arbeit! Von den Palmenblättern kann man nur bestimmte Schichten des Blattes dafür nutzen, diese dann zusammenrollen und zusammenknoten. So müssen erst einmal viele Fäden hergestellt werden, bevor man sich dann an den Korb machen kann (ich will gar nicht wissen, wie viele Palmenblätter man dafür braucht). Wir konnten das ganze auch probieren. Ich bin aber schon daran gescheitert die richtige Schicht der Blätter abzuziehen.

Die eine Aborigine- Frau, die ältere saß nun im Hintergrund, hat nebenbei erklärt und erzählt, aber es war ziemlich schwer sie zu verstehen, sie hat so leise gesprochen. Nebenbei hat sie noch echten Bushtucker zum probieren rumgegeben. Es war eine kleine grüne Frucht, sah aus wie die Knospe einer Blume, aber man konnte sie essen. Man musste das Fleisch um einen Kern abknabbern, war etwas bitter aber okay!

Als sie dann ein paar Fäden fertig hatte, hat sie sich dem Rest zugewendet, der noch auf der Pfanne lag. Auf einer Steinplatte hat sie mit einem anderen Stein Wurzeln einer Buschpflanze zermahlen und in einem Topf mit Wasser gegeben. Die Wurzeln hatten eine rot- orange Farbe und sollten die Fäden, die dann mit ins Wasser kamen, färben. Die Frucht einer anderen Pflanze wurde anschließend auch noch ausgehohlen und zermalmt und in einen seperaten Topf gegeben, sie sollen gelbe Farbe bringen. Die Kinder, die dort zuschauten konnten auch mal alles ausprobieren. Einen anderen Bushtucker, eine gelbe Blume, gabs noch zum kosten (ich fand sie hatte gar kein Geschmack), dann wurde Lagerfeuer gemacht, die Farbe erwärmt und nach 10 min die Fäden wieder rausgeholt. Es war unglaublich wie intensiv die Farben waren! Uns wurde auch erklärt, wie die anderen Farben alle entstehen, das ist immer Saisonbedingt, je nachdem, wann die Blumen und Pflanzen blühen.

Es war sehr interessant, auch das alles mal zu sehen! Dann hatte es uns aber auch gereicht und wir sind gegangen oder gefahren zum Yellow Billabong. Dort gab es einen kleinen Walk auf einem Steg, von dem aber auch die Hälfte gesperrt war. Das haben wir nicht gleich mitgekriegt und sind ihn gleich 2 x gegangen, weil wir dachten, wir haben irgendwo eine Abzweigung verpasst. Dem war aber nicht so und von daher etwas langweilig. Der Yellow Water Billabong ist schon richtig schön, viel grün, viele Wasserpflanzen, in der Regenzeit vor allem viele Wasserlilien, von denen wir nur noch vereinzelt welche sehen konnten.und viele Enten und Gänse, die im Wasser und zwischen den Sträuchern rumschwammen. Aber um die ganze Schönheit des Billabongs zu sehen muss man schon einen Cruise mitmachen und auf ihm fahren. Für uns sah es von hier aus wie eine große grüne Wiese, in der Boote fahren, das Wasser konnte man ja nur unmittelbar vor den Füßen sehen.

In Mardugal sind wir noch einen kurzen Weg bis ans Wasser runter, aber der war eher langweilig, sah aus wie Thüringer Wald, also nichts besonderes. Außerdem könnten dort auch überall Krokodile rumliegen, das war uns auch nicht so geheuer.

Zum Bukbukluk Lookout wollte ich noch! Erstens fand ich den Namen so cool und er wurde im Kakaduführer auch so gelobt. Es war schon ganz nett da oben, eben eine andere Ecke des National Parks, aber die Bäume waren schon so hoch gewachsen, dass man teilweise nur erahnen konnte, was sich dahinter befand.

Zu den Twin und den Jim Jim Falls konnten wir ja leider nicht fahren- 4 WD only! Davon abgesehen sind sie in der Wet Season vermutlich sowieso schöner anzusehen, weil sie dann mehr Wasser führen. Das nächste Mal mit 4 WD in der Wet Season.

In Gunlom aber gibt es auch einen Wasserfall, in dem man sogar Gefahrenlos baden kann. Das wollten wir zwar nicht (konnten wir ja auch nicht), aber Gunlom an sich wäre ganz cool. Aber... die Straße war so schlecht, wir sind kaum schlimmere gefahren! Dreckig und staubig, so dass man vor dem ganzen Nebel gar nichts mehr sehen konnte. Ein Huckel und Schlaglöcher neben dem anderen, so viele Unebenheiten und viele davon sieht man kaum oder erkennt man zu spät. Und stellenweise war die Straße auch so sandig, dass wir Angst hatten stecken zu bleiben oder dort weg zu rutschen.

Während dieser Tortour hatten wir schon entschieden nicht bis Gunlom zu fahren. Wir haben genügend Wasserfälle unterwegs und auch im Litchfield National Park gesehen und das wollten wir Bory auch nicht antun. Also sind wir nur die 25 km bis Yurmikmik gefahren und wollten immerhin dort einen der Walks machen. Dort angekommen -erst einmal froh, dass noch kein Reifen geplatzt war haben wir das Schild mit den eingezeichneten Wanderungen gesehen. Alles über 6 km war uns zu lang, es war zu heiß, zu anstrengend und zudem schon recht spät, zu den kürzeren Walks stand geschrieben, dass sie in der Wet Season ein Muss sind, weil man dann Creeks und schöne billabongs sehen kann, in der Dry Season seien sie eher langweilig und keinesfalls empfehlenswert. Na super! Sind wir also selbst die 25 km bis Yurmikmik umsonst gefahren, unser armes Auto! Wir sind umgedreht und wieder zurück mit dem Versprechen solche Straßen nie wieder zu fahren! Aber es ist ja alles gut gegangen!

Bis nach Pine Creek sind wir wieder gefahren, auf die Restarea am Copperfield Dam, wo wir schon einmal waren. Wir wussten wo diese kostenfrei Übernachtungsmöglichkeit ist, aber noch besser: wir wussten, dass es dort keine Mücken gibt! Es war so angenehm, sooo schön mit offenem Fenster abends im Auto zu sitzen und sich normal die ganze Nacht draußen bewegen zu können!

Unser Feuerzeug ist weg, mussten also wieder Feuer von einem netten Camper auftreiben. Unser Nachbar hat uns dann sogar eine ganze Streichholzschachtel geschenkt. War das Feuer dann an, war das Gas bald alle, bevor das Wasser überhaupt richtig heiß war. Dafür hatten wir nun kein Ersatz mehr und haben versucht mit lauwarmen Wasser Instantnudeln zu machen. Ging mehr schlecht als recht, wir hatten nicht viel, aber immerhin etwas im Magen. Eigentlich war aber auch das tollste überhaupt, dass wir nicht mehr im Kakadu und weit entfernt von allen Mücken waren. Morgen sind wir ja wieder in Katherine, da wird wieder aufgestockt.

Donnerstag, 18.06.2009

Wir wollten nur schnell nach Katherine und erst mal duschen! Deshalb ging heute morgen auch alles ganz schnell und wir saßen startklar im Auto. Bis Katherine waren es auch nur noch 91 km. Zu unserem Glück hat es auch gleich beim ersten Campingplatz geklappt, den wir angefahren sind. Wie sagt meine Oma immer so schön, da fühlt man sich wie neu geboren!

In Katherine wollten wir eigentlich auch nur Vorräte auffüllen, bevor wir uns auf ins Outback machen. Hier waren wir ja schon mal und schon damals hatte das Städtchen nicht viel zu bieten.

Trotzdem hatte es ein Weilchen gedauert, bis wir alle Wege erledigt hatten, einkaufen, neue Kartusche besorgen, tanken und diesmal auch den Ersatzkanister mit auffüllen, zur Post, zum Geldautomaten, kurz zu Hause melden. Es war dann auch schon 1, als wir losgekommen sind.

Es hieß dann erst mal wieder fahren.... Bis Daly Waters, wo es diesen alten und sehr bekannten Cutback Pub gibt, wo jeder irgend etwas persönliches lassen kann. Den mussten wir auch sehen!

Man brauchte schon ein bisschen, um überhaupt irgendetwas klar zu erkennen, weil der Pub so bunt und einfach, nur voll war.

Da hangen BH`s und Unterhosen über der Bar runter, die Wände und der Bar Tresen waren mit Studenten- und Personalausweisen geschmückt, mit Fotos, Wappen und Polizeiabzeichen, einfach alles mögliche. An den Holzbalken waren Flip Flops angebracht oder waren Kronkorken oder Geldstücke geklebt, von der Decke hingen Flaggen verschiedener Länder,..... einfach Kunterbunt! Und die Bar an sich natürlich auch mit den vielen Flaschen und Gläsern. Ja, wenn wir jetzt nicht noch fahren müssten. Das war ein richtig Cooler Laden!

Aber außer diesem Pub und einer Outback – Tankstelle- die kleinste Tankstelle, die ich überhaupt gesehen habe- gab s dort nichts weiter.

Unsere weitere Strecke sah leider genau so aus, nichts wirklich interessantes, nur kleine Outbackdörfer.

Als wir halb 6 auf der Restarea bei Newcastle Waters ankamen, traf uns fast der Schlag! Es war erst halb 6, also hell und zeitig genug, um noch 1 ½ h zu fahren, und die Restarea war voll! Sie war so voll, dass wir beim ersten Mal noch mal runter fahren mussten, weil wir kein Platz für uns entdeckt hatten. Meine Güte, dass es wirklich noch so viele andere Bekloppte gibt, die auf Dusche und allen anderen Luxus freiwillig verzichten!

Wir haben uns noch irgendwo dazwischen gequetscht, mehr ging nicht! Und nach uns kamen immer noch Campertrans und Caravans.

Mit Zelt aufbauen war da natürlich auch nichts. Das war aber auch nicht so schlimm, denn es ist schon ziemlich kalt jetzt am Abend und in der Nacht, im Auto ist es bestimmt etwas wärmer. Nur werden wir dann wohl heute wie auf dem Präsentierteller schlafen. Auch egal!

Freitag, 19.06.2009

Ein Vorteil wie auf dem Präsentierteller zu schlafen ist, dass man auch etwas sieht, sobald es hell wird. Ich konnte aus meinem Fenster wunderbar den Sonnenaufgang über dem Feld sehen. Bin dann aber noch mal weggenickt, weil die Sonne unser Auto so schön aufgewärmt hat.

Wir sind weiter gefahren. Bis Tennant Creek . Unterwegs mussten wir unseren Tank dann mal nachfüllen und standen wieder mit dem 20l Kanister am Straßenrand. Diesmal aber mit dem guten Gewissen, dass dies geplant war.

Da wir abends bei den Devil`s Marbles sein wollten, da laut Nicole und Denise der Sonnenuntergang dort so schön sein soll, mussten wir in Tennant Creek etwas Zeit schinden, weil es gar nicht mehr so weit bis dorthin war. Also haben wir uns die alte Telegrafenstation, die hier in Australien stets als ganz besondere Attraktionen angepriesen werden, ganz intensiv angeschaut. Viel ist davon nicht mehr übrig geblieben, die Häuschen stehen noch einsam und verlassen ein paar Kilometer außerhalb von Tennant Creek im Busch, die man sich von innen und von außen angucken kann, aber natürlich nicht viel sieht, außer Steinmauern. Die Geschichte ist auf kleinen Tafeln ein bisschen aufgeschrieben, Durchreisende konnten in der Telegrafenstation einkehren und sich von den Strapazen ihrer Reise durchs Outback erholen. Der Mary Ann Damm ganz in der Nähe wurde auch in jedem Heftchen hoch gelobt, letztendlich war er gar nicht mal so reizvoll, die Goitzsche ist schöner !

Was hat Tennant Creek noch zu bieten? Ein Aboriginal Art & Cultural Centre, für das man allerdings Eintritt zahlen muss und wir somit nur mal eben die Toiletten genutzt haben. Eine Führung durch eine alte Goldmine, wodurch die Stadt erst entstanden ist, wäre wahrscheinlich auch ganz interessant gewesen, war uns aber auch zu teuer. Im „Pink Palace“ waren wir noch gewesen, eine Künstlerwerkstatt von Aborigine- Frauen. Leider arbeiten sie Freitags nicht, sonst hätte man ihnen beim Malen zuschauen können. Wir konnten trotzdem durch die Werkstatt laufen und dabei auch einige Kunstwerke sehen. Aber wäre schon cooler gewesen, wenn sie da gewesen wären.

Zum Schluss waren wir noch tanken und beim Bill Allen Lookaut, von wo man einen Rundumblick über Tennant Creek, die Minen und die weite Buschlandschaft hat, dann war es Zeit und wir sind weiter!

Bei den Devils Marbles wollten wir erst schnell unser Auto auf dem Campingplatz abstellen und dann ein bisschen rumlaufen. Der Platz war wieder so voll, aber uns überrascht jetzt nichts mehr. Anscheinend stellen die sich alle schon Mittags hierher!

Die Devils Marbles sind rundgeschliffene Lava Überreste, die hier verstreut als Haufen in der Umgebung rumliegen. Es gibt ja dieses eine bekannte Bild von den Marbles, wo ein Mensch zwischen den Steinen geklemmt sitzt, da wollten wir auch hin. Ich dachte eigentlich, dass die Tennant Creek nur diese beiden Steine sind, aber die liegen hier ja zu Hunderten! Überall diese runden Steine, die aussehen, wie riesige Ostereier!

Einen Weg gab es nicht wirklich, man konnte einfach drauf los klettern und das haben wir auch getan. Das sah alles toll aus! Ich wollte ganz viele Fotos machen und gleichzeitig am liebsten zu jedem Stein einzeln rennen. Und in dem Licht der untergehenden Sonne leuchten sie noch viel röter, als sie tatsächlich sind.

Auf der Suche nach den zwei berühmten Steinen sind wir in der Gegend herumgelaufen und rumgeklettert und uns dabei an dem Spinifex, welches hier überall rumsteht, Arme und Beine aufgekratzt. Aber das war mir egal, ich fand das alles viel zu schön.

Bis zum Sonnenuntergang haben wir die Steine nicht gefunden, müssen wir wohl morgen noch mal suchen gehen. Wir lagen noch kurz auf den Steinen, die von der Tagessonne noch etwas Wärme gespeichert hatten und haben die schöne Sicht genossen, bis es zu kalt und zu
Dunkel wurde und wir wieder ins Auto flüchten mussten.

Samstag, 20.06.2009

War das eine kalte Nacht im Auto! Mein Gott, ich hatte alles an, was ich am Anfang unseres Trips an hatte und hab immer noch gefroren. Und das schlimmste: es wird noch kälter!

Am besten kann man echt ab Sonnenaufgang schlafen!

Bis Mittag waren wir noch bei den Devil`s Marbles und haben die zwei bestimmten Steine gesucht – vergeblich! Wir konnten sie nicht finden. Wahrscheinlich sind wir 5 x an denen vorbei gelaufen und haben sie nur nicht erkannt. Und eigentlich sehen sie ja ohnehin alle gleich aus. Trotzdem ärgerlich! Wir sind zwischen den ganzen rocks umher gelaufen, rumgeklettert und Hin und Her gesprungen- und hatten uns verloren. Musste ja so kommen. Es waren kaum noch Leute da, trotzdem konnten wir uns auf der großen Fläche nicht ausmachen. Ich dachte, Viola steckt irgendwo zwischen zwei Steinen fest, hat sich den Knöchel verstaucht oder so, sie dachte mich haben die Aborigines entführt. Aber irgendwann dann, irgendwann.....

Heute wollten wir noch bis Alice Springs kommen. Auf dem Weg bis dorthin kam nicht mehr viel, was man sich angucken konnte. Die kleine Gemeinde von Wycliffe Well ist für ihre – Ufo Geschichten bekannt. Schon auf dem Weg nach Wycliffe Well machen Schilder auf das Ufo Zentrum aufmerksam. Das war total lächerlich, die Wände des Roadhouses waren mit Alienköpfen bemalt, davor standen eingezäunte Plast Aliens und eine große fliegende Untertasse. Innen hingen die Wände voller Zeitungsartikel, wann Ufos landeten, wer Aliens gesehen hatte und wann wer von Aliens entführt wurde, von Anno - dups bis heute. Glaubt`s

oder glaubt s nicht!

Das Roadhouse Barrow Creek hat ebenfalls einen Pub im Stil von Daly Waters. Früher haben die Schafscherer in diesen Pub $ 5-Scheine mit ihren Namen an die Wand gepint, damit sie sich beim nächsten Mal mindestens ein Bier leisten konnten und diese Tradition wurde beibehalten. Aber eben nicht mit Geld sondern all möglichen anderen Kram: Zigarettenschachteln, Aufkleber, Fotos,..... wie in Daly Waters, Kunterbunt durcheinander!
In Aileron haben wir noch mal angehalten, wo ein Mann übernatürlich große Aborigine Figuren im Ort aufgestellt hat. Geht ja nicht, dass mal ein Ort keine Attraktion hat.

Und dann, im Tal zwischen den Bergen der Fast und West Macdonnell Ranges tauchte vor uns das kleine Alice Springs auf! Da die Nächte jetzt wieder so kalt sind, wollen wir uns hier mal wieder ein Hostel mit einem richtigen Bett leisten. Haben uns das billigste aus dem Lonely gesucht und eingecheckt, jetzt sind wir zusammen mit zwei lieben Koreanern in einem Zimmer.

Wir sind schnell duschen und dann wieder in die Stadt gefahren, wo wir in einem Pub essen wollten, der uns mehrfach empfohlen wurde.

Sehr ländlich gestaltet, konnte man sich am Eingang an einer Schale voller Erdnüsse bedienen und dann an der Bar auf einem Pferdesattel sein Bier trinken, oder wie wir einen freien Platz an den Holztischen suchen, Cola bestellen und die Speisekarte lesen. Natürlich mussten wir uns den Tisch neben der Glasscheibe aussuchen, hinter sich der sich einige Schlangen befanden, zum Glück hab ich die erst etwas später entdeckt.

Es war ein richtig cooler Pub, gemütlich mit dem richtigen Outback – Flair, auch wenn wir über eine Stunde auf das Essen warten mussten. Ich hab heute mal Kamel probiert. Schmeckt wie Rindfleisch, war richtig lecker! Wir sind noch eine Weile da geblieben, es sollte noch eine Live – Band spielen und es ist auch noch richtig voll geworden, war ne gute Stimmung!
Später sind wir nur noch schnell zu Woolworth, mal wieder richtiges Trinkwasser kaufen, so langsam hat das Tankstellenwasser unsere Ekelgrenze erreicht. Auch wenn es nur eine Straße weiter war sind wir bis dorthin gefahren, die Aborigines sind uns in der Nacht nicht so geheuer.

Nun freuen wir uns auf eine bequeme Nacht. In einem Bett.

Sonntag, 21.06.2009

Also ich hab schon mal auf bessere Matratzen geschlafen, die Betten haben mich an unsere Betten in Innisfail erinnert, hauch dünn! Auch so war das Hostel nicht das tollste. Es gab zwar kostenloses Frühstück, aber im Vergleich dazu schmeckt unser spärliches Frühstück noch besser. Da wir beschlossen hatten noch eine Nacht länger in Alice zu bleiben, wollten wir uns noch ein anderes Hostel suchen. Wir hatten Glück, gleich das erste war sehr vielversprechender und auch noch billiger! Sind schnell umgezogen und dann in die Stadt.

Da die Info noch nicht auf hatte, sind wir schon mal kurz in die Mall, schauen, welche Geschäfte offen haben. Wir habens wieder ganz toll hinbekommen ein weiteres Mal am Wochenende in einer größeren Stadt zu sein.

In der Info haben wir alle, ja Informationen eingesammelt, die wir brauchten und haben dann als erstes einen Waschsalon aufgesucht. Ein letztes Mal (auf dem Trip) Wäsche waschen, dann muss es halten, bis wir wieder zurück in Adelaide sind. Während wir aufs waschen und trocknen warteten, haben wir die nächsten Tage ausführlich besprochen und geplant, was wollen wir alles sehen, wo müssen wir überall hinfahren, wie viel Zeit benötigen wir dafür.

Jetzt haben wir einen vollen Kalender mit vollständig verplanten Tagen!

Nach dem waschen wollten wir eigentlich kurz ins Internet, dort hatten sie aber gerade Mittagspause, also später. So ging es erst zu dem Royal Flying Doctors Service (RFDS), wo wir noch unbedingt hin wollten.

Die Flying Doctors sind, wie der Name schon verrät, Ärzte, unterwegs in kleinen Flugzeugen, die weit entfernte, abgelegene Gemeinden und Farmen in Notfällen versorgen. Als erstes wurde uns dort ein kleines Video über den RFDS gezeigt und anschließend noch etwas darüber erzählt und Fragen beantwortet. Hinterher konnte man noch ins Museum gehen, wo es noch viele weitere interessante Informationen und Ausstellungsstücke gab. Ich fands sehr, sehr interessant. So gibt es in den Gemeinden, z.B. Arberigine – Communities eine Person, die Zugang zu einer Box voller Medikamenten hat. Auf den Medikamenten stehen aber keine Namen oder wogegen dieses Medikament ist, sondern nur Nummern. Und wenn dann bei den Flying Doctors angerufen wird und die Beschwerden durchgegeben werden, können diese Anordnungen mit Hilfe der Nummern erteilen, sofern sie nicht selbst vor Ort erscheinen müssen. So kann es zu keinem Missbrauch kommen. Fand ich interessant. Rausfliegen müssen sie übrigens täglich.

Nachdem unser Wissensdurst nun gestillt war, waren wir kurz im Internet und anschließend noch mal in der Mall. Mittlerweile haben wir die wenigen Geschäfte, die heute morgen noch offen hatten, wieder zugemacht, sodass wir uns nur die Nasen an den Fensterscheiben

Plattdrücken konnten. Ich wollte noch gerne in den Botanischen Garten Alice Springs der ein semi-ander Park sein soll. Fand ich ganz interessant mal anzuschauen. Unter einem Botanischen Garten stellt man sich ja meistens grüne und farbenfrohe, artenreiche Parkanlagen vor. Artenreich war er vielleicht, aber andere Farben als beige und braun konnte man wahrlich nicht finden! Es gab nur vertrocknete, Wildwachsende Wüstenpflanzen, den Weg konnte man zum Teil nur erahnen, vielleicht gabs auch nicht immer einen, wozu auch, es gab ja nicht wirklich Pflanzen, die geschützt werden mussten. Aber wir sind dort noch auf den höchsten Berg geklettert, von wo man einen tollen Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge hatte. Von hier oben konnte man auch das eigentliche Flussbett des Todd Rivers sehen, der durchschnittlich nur aller 20 Jahre Wasser führt.

Wir saßen ein Weilchen dort oben, bis ein Kamerateam kam und uns verscheuchte, weil sie Alice filmen wollten und wir im Weg saßen.

Wir sind noch auf den Anzac Hill gefahren, der eigentlich (neben dem Kriegsdenkmal) für seine tolle Aussicht auf die Stadt bekannt ist. Aber ich fand die Sicht von dem Berg im Botanischen Garten beeindruckender.

Morgen wollen wir weiterfahren und damit wir zeitig loskommen, haben wir den Einkauf heute noch erledigt. Mehr haben wir dann auch nicht gemacht. Zu unserem Hostel gehörte eine recht coole Bar, aber als wir dort ankamen war es schon so brechend voll, dass wir keinen Platz mehr finden konnten. Doof rumstehen wollten wir auch nicht, sind wieder gegangen. Dem Lautstärkepegel nach zu urteilen war aber noch ziemlich lange was los.

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